Wie sicher ist Deine nächste Flugreise?

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Seit dem 15. Juni sind die meisten Reisebeschränkungen in Europa aufgehoben worden, und der Flugverkehr wird nun langsam wieder aufgenommen. Ab dem 5. Mai müssen alle Passagiere und Besatzungsmitglieder der Fluggesellschaften auf den Abflug- und Ankunftsflughäfen und während des Fluges Gesichtsmasken und/oder Schutzkleidung tragen. Einige Fluggesellschaften ziehen auch eine Sitzbelegung von 62% in Betracht, um den Passagieren mehr Platz für eine sichere Reise zu bieten. Dies würde bedeuten, dass die Fluggesellschaften in jeder Reihe einen freien Sitzplatz zwischen den Passagieren lassen könnten. Eine Reduzierung der Auslastung in diesem Umfang würde jedoch zu zusätzlichen Verlusten für die Fluggesellschaften führen, die aufgrund der Corona-Pandemie und der gestrichenen Flüge in den letzten 3 Monaten ohnehin schon zu kämpfen haben.

Schutzmaßnahmen der Fluggesellschaften

Was sind also einige der möglichen Lösungen? Was planen die Fluggesellschaften, um das Infektionsrisiko während des Fluges zu minimieren? Soziale Distanzierung kann am Boden erfolgreich sein, aber was passiert im Flugzeug? Erstens werden die Fluggesellschaften versuchen, jeden direkten Kontakt mit den Passagieren zu vermeiden. Im Terminal zum Beispiel sollten Bodenmarkierungen und Anzeigetafeln darauf hinweisen, dass die Passagiere während der Wartezeit Abstand halten müssen. Wenn die Passagiere einen Bus nehmen müssen, um das Flugzeug zu erreichen, sollten außerdem mehr Transferbusse eingesetzt werden, um einen ausreichenden Abstand zwischen den Passagieren zu gewährleisten. Das Einsteigen sollte berührungslos und in kleinen Gruppen erfolgen. Es ist auch geplant, den Service während des Fluges, wie z.B. die Verteilung von Speisen und Getränken, zu reduzieren. Es soll sichergestellt werden, dass die Passagiere während des Fluges ihre Schutzmasken nicht abnehmen. Die Fluggesellschaften werden auch auf mehr Hygiene im Flugzeug setzen, indem sie ausreichend Desinfektionsmittel und Handschuhe verwenden. Sitze, Gurtschnallen, Tische und Rückenlehnen werden öfter desinfiziert.

Die Entscheidung, einen zusätzlichen Sitzplatz zwischen den Passagieren zu belassen, erscheint angesichts der wirtschaftlichen Lage derzeit nicht praktisch, da den Fluggesellschaften auf diese Weise ein erheblicher Teil ihrer Einnahmen verlieren werden. Nach Berechnungen der International Air Transport Association (IATA) könnten Fluggesellschaften wie z.B. die Lufthansa nur 62% aller Sitze verkaufen, wenn der mittlere Sitz frei bleiben müsste. Allerdings können Fluggesellschaften erst ab einem Sitzladefaktor von 75% oder mehr einen echten Gewinn erzielen. Eine Reduzierung der Auslastung würde sich wiederum immens auf die Ticketpreise auswirken. Es wird vorhergesagt, dass die Fluggesellschaften ihre Ticketpreise um mehr als die Hälfte erhöhen müssten, was für viele Reisende ein Grund sein könnte, die Flugreisen ganz aufzugeben. In Anbetracht dieser Prognosen beabsichtigen viele Fluggesellschaften, die Sicherheitsempfehlungen etwas zu übersehen, anstatt ihre Ticketpreise zu verdoppeln.

Stewardess in Schutzkleidung und Maske. Quelle: Adobe Stock

Wie zirkuliert das Coronavirus durch die Kabinenluft?

Experten weisen darauf hin, dass das Risiko einer Virusverbreitung umso höher ist, je länger sich Menschen einen gemeinsamen Luftraum teilen. Wenn viele Menschen mehrere Stunden lang dieselbe Luft gemeinsam einatmen, ist die Exposition gegenüber dem Virus auch dann noch möglich, wenn das Luftzirkulationssystem im Flugzeug ausgezeichnet ist. Die Luft in der Kabine wird kontinuierlich gefiltert und mit frischem Sauerstoff aus der Umgebung gemischt, was eine gute Luftqualität gewährleistet. Die Filter im Flugzeug halten aber nur Bakterien zurück, keine Viren. Daher ist die Luft im Flugzeug relativ sicher, aber nicht sicher genug, um mögliche Infektionen zu verhindern. Die Tatsache, dass die Passagiere nicht gegenüber, sondern hintereinander sitzen, verringert hingegen die Wahrscheinlichkeit, sich mit COVID-19 anzustecken, allerdings nur, wenn ein ausreichender Abstand zwischen den benachbarten Sitzen besteht.

Pandemie-Spezialisten glauben, dass ein freier Mittelsitz dazu beitragen könnte, das Infektionsrisiko zu minimieren. Sie schlagen auch vor, dass zwischen den Sitzen und Reihen Plexiglasabtrennungen angebracht werden sollten, aber das wäre unter Sicherheitsaspekten wahrscheinlich nicht durchführbar. Zudem missachten die Experten die Idee der Fluggesellschaften, die Temperatur der Passagiere vor dem Abflug zu messen. Selbst wenn eine Person Fieber hat, bedeutet dies nicht unbedingt, dass sie mit dem Coronavirus infiziert ist. Andererseits hat nicht jeder Corona Patient ein hohes Fieber. In einem solchen Fall kann nur ein Schnelltest Gewissheit geben.

Ausbreitung des Coronavirus auf Flughäfen und wie man es verhindern kann

Fliegen ist jedoch nicht das einzige Risiko, dem wir auf Reisen ausgesetzt sind. Es ist eine Tatsache, dass viele Menschen aus verschiedenen Ländern sich die Wege auf den Flughäfen kreuzen und dann die Infektion in die ganze Welt verbreiten könnten. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen gilt als Gesundheitsrisiko, ebenso wie das Anstehen in der Schlange vor dem Flug, das Einchecken des Gepäcks und das Durchlaufen der Sicherheitskontrollen. Dasselbe gilt für das Ein- und Aussteigen in das Flugzeug. Aus diesem Grund werden die Fluggäste dringend gebeten, die Distanzierungsregeln und die Hygienerichtlinie des Robert-Koch-Instituts zu beachten. Außerdem wird angekündigt, dass die Passagiere beim Check-in kostenlos Hygieneartikel, nämlich Maske, Handschuhen, antibakteriellen Tüchern und Händedesinfektionsmittel erhalten. Das Fliegen während der Corona-Pandemie wird daher ein hohes Maß an Disziplin von allen Beteiligten - Passagieren, Flugpersonal und Flughafenmitarbeitern - erfordern. Wenn Du Dich also für eine Reise entscheidest, hoffen wir, dass Du Dich an die Distanzierungs- und Hygienevorschriften hältst und dass Du eine angenehme und sichere Reise hast!


Reisen während der Corona-Pandemie. Quelle: Adobe Stock

Hauptfoto: Adobe Stock

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