Wie Du die Verteidigung der Airline erfolgreich herausforderst

Flugunregelmäßigkeiten sind ärgerlich, und Du stehst gestresst am Flughafen, ohne zu wissen, was als Nächstes passiert. Während Airlines manchmal Entschädigungen für die Störungen zahlen, versuchen sie oft, mit der immer gleichen Ausrede – „außergewöhnliche Umstände“ – die Zahlungen zu vermeiden. In diesem Artikel sprechen wir darüber, wie Du dieses Argument anfechten kannst, um Deine Chancen zu erhöhen, Deine Entschädigung für eine Verspätung zu erhalten.
Wie man die Antwort der Fluggesellschaft interpretiert
Es gibt Gesetze, die Passagiere schützen, und in Europa ist das die EU-Verordnung 261/2004. Dieses Gesetz schützt Deine Rechte sogar in der Luft – Tausende Meter über dem Boden! Wenn Dein Flug mehr als 3 Stunden verspätet ist oder weniger als 14 Tage vor Abflug storniert wurde, hast Du grundsätzlich Anspruch auf eine Entschädigung – es sei denn, die Airline weigert sich mit der Begründung „außergewöhnliche Umstände“. Dazu können gehören:
- Schlechtes Wetter (Stürme, Nebel, Hurrikane)
- Politische Probleme (Kriege, Unruhen, Terrorwarnungen)
- Flughafenstreiks (Fluglotsenstreiks, Gepäckabfertigungsstreiks)
- Mechanische Defekte aufgrund versteckter Herstellungsfehler
- Vogelschlag
Hier ist die Sache: Die Airline muss zweifelsfrei beweisen, dass einer dieser Gründe wirklich die Ursache für die Verspätung oder Annullierung war. Können sie das nicht, kannst Du ihre Begründung anfechten. Viele Airlines versuchen, sich mit dieser Ausrede um Zahlungen zu drücken – deshalb ist es wichtig, dass Du weißt, wie Du dagegen vorgehen kannst.
Strategien zur Anfechtung der Ausrede
1. Immer nach handfesten Beweisen fragen
Die Airline ist verpflichtet, klare Beweise für die außergewöhnlichen Umstände zu liefern, die sie als Ursache für die Verspätung angeben. Falls sie sich weigern, eine Entschädigung zu zahlen, fordere immer detaillierte Dokumente an, die ihre Aussage belegen, darunter:
- Wetterberichte für die Zeit und den Ort Deines Fluges
- Wartungsprotokolle des Flugzeugs
- Schriftverkehr zwischen der Airline und den Flughafenbehörden
- Öffentliche Aufzeichnungen über Streiks oder Sicherheitsprobleme
Kann die Airline keine dieser Nachweise erbringen, ist ihre Begründung schwach – und Du kannst sie herausfordern.
2. Wetterberichte selbst prüfen
Viele Airlines behaupten, schlechtes Wetter sei der Grund für die Verspätung – doch oft ist das gar nicht der Fall. Was, wenn andere Flüge vom selben Flughafen problemlos gestartet sind? Überprüfe selbst, ob das Wetter tatsächlich der Grund für die Verspätung war. Recherchiere das Wetter am Abflug- und Ankunftsflughafen. Nutze dafür Wetterarchive oder Flugverfolgungsseiten, die verlässliche Daten liefern. War das Wetter gar kein Problem? Dann nutze diese Informationen für Deinen Anspruch.
3. Andere Flüge überprüfen
Schau nach, ob andere Flüge zur gleichen Zeit vom selben Flughafen abgehoben sind. Falls andere Flüge zur geplanten Zeit gestartet sind, liegt die Vermutung nahe, dass das Problem operativer Natur war und keine außergewöhnlichen Umstände vorlagen. Seiten wie FlightAware oder FlightRadar24 helfen Dir, die nötigen Informationen zu finden.
4. Wartung und technische Probleme hinterfragen
Airlines behaupten oft, dass technische Probleme die Ursache für eine Verspätung oder Annullierung sind. Doch die meisten technischen Probleme liegen in der Verantwortung der Airline – es sei denn, sie wurden durch externe Faktoren verursacht, etwa eine beschädigte Landebahn oder einen Vorfall beim Bodenpersonal.
Falls das Problem jedoch durch mangelnde Wartung entstanden ist, muss die Airline für die Unannehmlichkeiten aufkommen und Dich entschädigen.
5. Streiks und Flughafenprobleme verifizieren
Viele Airlines lehnen Entschädigungen ab, weil sie behaupten, dass ein Fluglotsenstreik oder ein Streik des Bodenpersonals am Flughafen schuld sei. Doch nicht jeder Streik zählt als außergewöhnlicher Umstand! Falls der Streik das Airline-Personal betrifft oder direkt unter ihrer Kontrolle steht, muss die Airline trotzdem zahlen.
6. So viele Beweise wie möglich sammeln
Falls Du Widersprüche in den Aussagen der Airline erkennst, solltest Du möglichst viele Beweise sammeln. Dazu gehören:
- Fotos von der Abflugtafel, falls nur Dein Flug betroffen ist
- Aussagen von Flughafenmitarbeitern oder anderen Passagieren, die bestätigen, dass keine besonderen Umstände vorlagen
- E-Mails und Nachrichten von der Airline, die sich auf die Verspätung oder Annullierung beziehen
Je mehr Beweise Du hast, desto größer sind Deine Chancen, eine Entschädigung zu erhalten.
7. Unterstützung von Luftfahrtbehörden oder Dienstleistern einholen
Falls die Airline Deine Entschädigung verweigert und keine stichhaltigen Beweise für einen außergewöhnlichen Umstand liefert, kannst Du Dich an die Luftfahrtbehörde des Landes wenden, in dem Dein Flug verspätet oder annulliert wurde. In der EU sind die nationalen Luftfahrtbehörden für solche Fälle zuständig. Außerdem kannst Du Dienstleister wie MYFLYRIGHT nutzen, die den Anspruch für Dich durchsetzen und Dir den Stress des gesamten Prozesses ersparen.
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