Hamburg setzt sich für stärkere Passagierrechte ein

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Hamburg unternimmt einen bedeutsamen Schritt, um die Rechte von Flug- und Bahnreisenden zu stärken und sich mit den erheblichen Kosten und bürokratischen Herausforderungen auseinanderzusetzen, die oft mit der Geltendmachung von Entschädigungen für Reiseunterbrechungen verbunden sind. Der Vorschlag, der für die bevorstehende Justizministerkonferenz am 10. November 2023 in Berlin vorgesehen ist, ist ein vielversprechender Schritt, um Entschädigungsansprüche für Reisende zugänglicher und effizienter zu gestalten. Die Initiative zielt auch darauf ab, die Belastung der Gerichte zu verringern, die sich mit Beschwerden von Passagieren befassen.

Der Aufruf von Justizsenatorin Anna Gallina zum Handeln

In einem Versuch, die Rechte der Passagiere im Luft- und Schienenverkehr zu unterstützen, führt Justizsenatorin Anna Gallina aus Hamburg die Bewegung an. Ihr Vorschlag für die bevorstehende Justizministerkonferenz in Berlin zielt darauf ab, die Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen effektiver zu gestalten und gleichzeitig die Belastung der Gerichte bei der Bearbeitung von Passagieransprüchen zu verringern.

Justizsenatorin Gallina betonte die Probleme, mit denen Reisende häufig konfrontiert sind, und sagte: „In Bezug auf Entschädigungsansprüche gibt es immer noch erhebliche Kosten und bürokratische Hürden für Bahn- und Flugpassagiere. Erst der Ärger über Verspätungen und Ausfälle, dann das Ringen um Entschädigung – leider ist dies oft die Realität.“

Vereinfachung des Entschädigungsprozesses

Der Vorschlag aus Hamburg konzentriert sich darauf, gesetzgeberische Maßnahmen zu befürworten, um den Prozess der Durchsetzung bestehender Entschädigungsansprüche zu optimieren und für die Passagiere zugänglicher zu gestalten. Diese Initiative steht im Einklang mit einem wachsenden Trend in ganz Europa, bei dem Regierungen und Behörden verstärkt darauf abzielen, die Rechte und Erfahrungen der Reisenden zu verbessern.

Entlastung der Gerichte durch automatisierte Entschädigungsverfahren

Ein Hauptziel des Vorschlags ist die Entlastung der Gerichte, die sich in erster Linie mit Klagen von Fluggästen, insbesondere in Bezug auf Flugverspätungen, befassen. Die steigende Zahl von Klagen im Zusammenhang mit Entschädigungen hat erheblichen Druck auf das Justizsystem ausgeübt. Senatorin Gallina betonte die Bedeutung einer Verbesserung des rechtlichen Rahmens und sagte: „In dieser Hinsicht müssen wir den rechtlichen Prozess verschärfen. “

Darüber hinaus ermutigt der Vorschlag zur Einführung automatisierter Entschädigungsverfahren, die bereits von der Justizministerkonferenz im Jahr 2020 befürwortet wurden. Diese Verfahren würden auf Legal-Tech-Anwendungen angewiesen sein, die von Flug- und Bahngesellschaften obligatorisch bereitgestellt werden sollten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass konkrete gesetzgeberische Initiativen für automatisierte Entschädigungsverfahren auf Bundes- und EU-Ebene noch in der Entwicklung sind.

Einrichtung von Anlaufstellen für Entschädigungsansprüche

Der Vorschlag sieht auch vor, dass der Bundesjustizminister Schritte unternehmen sollte, um praktische Hindernisse bei der Geltendmachung von Entschädigungen zu beseitigen. Ein wesentliches Problem aus Hamburger Sicht besteht darin, dass den Passagieren innerhalb der Bahn- und Fluggesellschaften, insbesondere im Kontext von internationalen Buchungen, keine leicht zugänglichen Anlaufstellen zur Verfügung stehen. Um dies zu beheben, könnte von Verkehrsunternehmen verlangt werden, die Passagiere nicht nur über ihre Rechte zu informieren, sondern auch einen Ansprechpartner einzusetzen, einschließlich eines rechtlichen Vertreters für gerichtliche Angelegenheiten.

Ein „zivilrechtlicher Abschreckungsmechanismus“ für fristgerechte Zahlungen

Zusätzlich dazu strebt Hamburg an, den Verkehrsunternehmen stärkere Anreize zu bieten, Zahlungen vor allem in unkomplizierten Fällen fristgerecht zu leisten. Senatorin Gallina betonte die Bedeutung fristgerechter Zahlungen und sagte: „Selbst in klaren Fällen kann es vorkommen, dass Fluggesellschaften Zahlungen verzögern, manchmal sogar erst, wenn rechtliche Schritte eingeleitet werden. Viele Passagiere lassen sich davon entmutigen und verzichten schließlich auf das, was ihnen zusteht. “

Um dieses Ziel zu erreichen, fordert der Vorschlag Anpassungen im Zivilrecht, um Unternehmen dazu zu drängen, fristgerechte Zahlungen zu leisten. Die Umsetzbarkeit eines solchen „zivilrechtlichen Abschreckungsmechanismus“ auf nationaler Ebene oder innerhalb der Europäischen Union ist Gegenstand weiterer Prüfungen.

Die Bemühungen Hamburgs zur Stärkung der Passagierrechte im Luft- und Schienenverkehr stellen einen bedeutenden Schritt hin zu einem systemfreundlicheren und effizienteren Ansatz zur Geltendmachung von Entschädigungen bei Reiseunterbrechungen dar. Die vorgeschlagenen Änderungen werden voraussichtlich einen positiven Einfluss auf die Passagiere haben, indem sie die Barrieren für die Geltendmachung von Entschädigungen reduzieren und einen reibungsloseren und effizienteren Prozess zur Bewältigung von Reiseunannehmlichkeiten bieten.

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Das Ziel von MYFLYRIGHT ist es, allen Fluggästen, die auf Unregelmäßigkeiten bei ihrer Beförderung stoßen, Zugang zur Justiz zu verschaffen. Insbesondere werden 75% aller Entschädigungsanträge von Passagieren abgelehnt. Während MYFLYRIGHT in mehr als 98% der Fälle in der Lage ist, geltend gemachte Kundenforderungen vor Gericht erfolgreich zu erfüllen.

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